Diese Karte stellt das ehemalige österreichische Quecksilberbergwerk Idria im heutigen Slowenien dar. Idria war eine alte Bergstadt an der Idrizza und der damals bedeutendste Quecksilberproduzent der Welt. Quecksilber wurde hauptsächlich in der Amalgamierung zur Silbergewinnung in der Neuen Welt verwendet. Die Erzlagerstätten waren im ausgehenden 15. Jahrhundert entdeckt worden und gingen 1575 in landesfürstlichen Besitz über. Neben Quecksilber wurden auch Zinnober und Zinnoberprodukte vor Ort erzeugt. Um 1747 waren hier etwa 450 Bergleute beschäftigt, exportiert wurde nach Amsterdam, zum kleinen Teil auch nach Venedig.

Abb.: Joseph Mräckh, Bergwerksplan von Idria, 1746, Grvnd vnd Profill Riss von den Konigl. Idrianischen [Quecksil]ber Grubenbau ..., 1:1440, südsüdwestorientiert, (Idria) 1746, kolorierte Handzeichnung, 75,5 x 51,7 cm, ÖNB/KAR: AB 139 (1)

Das Markscheidewesen, auch Geometria subterranea genannt, ist ein Spezialgebiet der Geodäsie, auf die besonderen Erfordernisse des Bergbaus zugeschnitten. Markscheider fertigen Bergwerkspläne (bergmännisches Risswerk) nicht nur zur Orientierung, sondern auch zur Darstellung von Besitzansprüchen an. Diese Karten wurden nicht veröffentlicht und sind daher in der Regel Handzeichnungen. Bergwerkskarten der Gruben von Idria reichen bis 1728 zurück. Dieser Plan zeigt Grund- und Aufriss des Bergwerkes. Diese sind so übereinander platziert, dass man von einem zum anderen peilen kann.

Die verschiedenen Ebenen der Stollen sind farblich differenziert und werden in der am rechten Rand befindlichen Legende aufgelöst. Zur Karte gehört eine Beschreibung von sieben Seiten, verfasst vom damaligen Werksvorstand. Die beiden Risse und die Zeichenerklärung sind als ursprünglich gerollte Blätter dargestellt, die dekorativ auf ein gemaltes Reißbrett aufgespannt wurden. Eine Fliege mit Schlagschatten, Maserungen und Astlöcher im Holz, differenzierte Gestaltung der unterschiedlichen Hölzer für Rahmen und Brett sowie Risse und Fehlstellen im Papier tragen perfekt zur Illusion bei.

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