Auch diesen Sommer finden wieder jährliche Revisionsarbeiten statt, daher bleiben die Lesesäle am Standort Heldenplatz und in allen Sammlungen von Freitag, 25. Juli bis Dienstag, 5. August 2025 geschlossen.
Aufgrund der Abschaltung des Bestellsystems können von Donnerstag, 24. Juli 2025, 16 Uhr bis Dienstag, 5. August 2025, 16 Uhr keine Medienbestellungen angenommen werden. Ab Mittwoch, 6. August 2025 gelten dann wieder die regulären Öffnungszeiten.
Der Studiensaal der Albertina ist von 15. Juli bis 15. August geschlossen. Während dieser Zeit (ausgenommen 25. Juli bis 5. August) werden bestellte Medien des Albertinabestandes zweimal wöchentlich (Montag und Donnerstag) in die Lesesäle der Nationalbibliothek am Heldenplatz transportiert und können dort verwendet werden.
Ab 1. August 2025 öffnet der Prunksaal bereits um 9 Uhr.
Aufgrund einer Veranstaltung bleibt der Prunksaal am 4. August 2025 ganztägig geschlossen.
Der Renaissancegelehrte Paulus Fabricius (1529–1589) war Mathematik- und Astronomieprofessor an der Wiener Universität und kaiserlicher Leibarzt. Er veröffentlichte Kalender, astronomische Beobachtungen, fertigte Uhren an und schuf eine Reihe von Karten. Zusammen mit dem Naturforscher Carolus Clusius (Charles d’Ecluse) und dem Botaniker Johann Aichholz bestieg Fabricius im Februar 1574 den Ötscher, damals für den höchsten Berg Niederösterreichs gehalten, um Ortsbestimmungen durchzuführen. In Böhmen und Mähren berechnete er astronomische Koordinaten, zeichnete eine heute verschollene Karte von Niederösterreich und jene von Mähren.
Diese Karte reicht im Süden über Mähren hinaus, zeigt das Wein- und Waldviertel und einen Streifen entlang der Donau. Im Osten wird ein Teil der Slowakei bis zum Fluss Neutra und Westungarn bis zur Insel Schütt wiedergegeben. Bemerkenswert ist die Darstellung bedeutender Städte: Znaim, Iglau, Olmütz, Brünn, Wien und Pressburg erhielten relativ große und detaillierte Ortsvignetten. In Wien kann man St. Stephan, die Hofburg und Maria am Gestade erkennen. Die Karte enthält ein deutsches Geleitwort an die Leser*innen, die Zeichenerklärung ist zweisprachig – Deutsch und Tschechisch.
Bald nach dem Druck der Originalausgabe gingen die Kupferplatten verloren und 1575 erschien in Wien eine verkleinerte Neuausgabe unter dem Titel „Chorographia Marchionatus Moraviae“. Die große Mähren-Karte ist äußerst selten, soweit bekannt, existiert nur noch ein zweites komplettes Exemplar mit den aufgeklebten, gedruckten Texten (Widmung an die mährischen Landstände, lateinisches Gedicht, Geleitwort).
Abraham Ortelius benutzte ein handgezeichnetes korrigiertes Exemplar mit einem etwas kleineren Kartenausschnitt als Vorlage für die Mähren-Karte in seinem „Theatrum Orbis Terrarum“.