Ehepaar Blümml, aus: “Die Mitglieder des Deutschen Volkslied-Vereines in Wien. Ihrem verdienten Obmannstellvertreter Franz Friedrich Kohl zum 60. Geburtstag”, 1911, unsigniert.

geboren: 25. Oktober 1881 (Weinhaus bei Währing/Wien)
gestorben: 26. April 1925 (Pötzleinsdorf)

Nach Ablegung der Externistenmatura inskribierte Karl Emil Blümml an der Universität Wien und besuchte Vorlesungen zur deutschen Sprache und Literatur. Seine Dissertation aus 1910 trägt den Titel “Zur Motivengeschichte des deutschen Volksliedes”. 
Über eines seiner zahlreichen Interessensgebiete, der Biologie, trat er immer wieder in Kontakt zur volkskundlichen Forschung. Schon als 20-Jähriger verfasste er Artikel für Josef Pommers Zeitschrift “Das deutsche Volkslied”, die er auch redaktionell unterstützte. Blümml war in Volksliedarbeitsausschüssen für Niederösterreich und die Steiermark tätig. 
Er schrieb und forschte zu geistlichen Volksliedern, Volksmärchen, Soldatenliedern, Kinderliedern und Reimen. Daneben existieren Beiträge zur Mozartforschung oder zu Grillparzers Bezug zum Volkslied. Er beschäftigte sich auch mit erotischen Volksliedern oder dem Sammeln von Grabversen.
Erwähnenswert ist Blümmls Aufarbeitung des Volksliedsnachlasses von Julius Maximilian Schottky, den er systematisch ordnete. Die Besonderheit liegt dabei im Aufzeigen von “rhythmischen Verhältnissen“ in Liedern. 
Der eifrige Sammler von Volksliedern legte sich zeitlebens eine stattliche Privatbibliothek zu. Nach seinem Tod wurde ein Großteil der Bibliothek von seiner Ehefrau Rosa, Schwester Raimund Zoders, über das Dorotheum versteigert. Raimund Zoder und Georg Kotek ersteigerten Teile der Büchersammlungen und gliederten diese in das Archiv des Österreichischen Volksliedwerkes ein.


                           

Signatur: ÖN 09
Umfang: 1 Box
Status: erschlossen
Benutzung: uneingeschränkt
Inhalt: Notizen, Exzerpte, Abschriften von Volksliedern, Werkmanuskripte, Druckfahnen, Zettelkataloge; Briefe, u. a. von Joseph Pommer und Josef Reiter; Verlagsvertrag mit Ed. Strache

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