Achtung
Lesesäle

Auch diesen Sommer finden wieder jährliche Revisionsarbeiten statt, daher bleiben die Lesesäle am Standort Heldenplatz und in allen Sammlungen von Freitag, 25. Juli bis Dienstag, 5. August 2025 geschlossen.

Aufgrund der Abschaltung des Bestellsystems können von Donnerstag, 24. Juli 2025, 16 Uhr bis Dienstag, 5. August 2025, 16 Uhr keine Medienbestellungen angenommen werden. Ab Mittwoch, 6. August 2025 gelten dann wieder die regulären Öffnungszeiten.

Der Studiensaal der Albertina ist von 15. Juli bis 15. August geschlossen. Während dieser Zeit (ausgenommen 25. Juli bis 5. August) werden bestellte Medien des Albertinabestandes zweimal wöchentlich (Montag und Donnerstag) in die Lesesäle der Nationalbibliothek am Heldenplatz transportiert und können dort verwendet werden.

Prunksaal

Ab 1. August 2025 öffnet der Prunksaal bereits um 9 Uhr.

Prunksaal

Aufgrund einer Veranstaltung bleibt der Prunksaal am 4. August 2025 ganztägig geschlossen.

Joseph Daniel von Huber (1730/31–1788) erhielt seine Ausbildung an der Militär-Ingenieur-Akademie in Wien, nahm am Siebenjährigen Krieg teil, und wurde dann im Rahmen der Josephinischen Landesaufnahme in Böhmen und Mähren eingesetzt. 1769 legte Huber Kaiserin Maria Theresia einen mehr als fünf Quadratmeter großen perspektivischen Plan der Stadt Prag vor. Er hatte diesen in seiner Freizeit und auf eigene Kosten auf der Grundlage eines ebenfalls von ihm angefertigten Grundrissplanes gezeichnet. Huber wollte sein Werk gerne veröffentlichen, was ihm aber unter Hinweis auf militärische Geheimhaltung nicht gestattet wurde.

Abbildung eines der 12 Kartenblätter
Abb.: Joseph Daniel von Huber, Vogelschauansicht von Prag, 1769, Wahre Laage Der Königlichen Haubt und Residentz statt Prag ..., 1:1440 westnordwestorientiert, (Prag) 1769, kolorierte Federzeichnung, 12 verschieden große Blätter, Gesamtformat 224 x 239 cm, ÖNB/KAR: K II 92

Die Kaiserin kaufte dieses einzigartige Objekt jedoch aus ihrer Privatschatulle an und übergab es der Hofbibliothek. Darüber hinaus beauftragte sie Huber mit der Anfertigung eines ebensolchen Planes von Wien (heute in der Albertina), der bald nach Fertigstellung als Kupferstich publiziert werden durfte. Diese Prag-Ansicht ist die weitaus attraktivste und detaillierteste Gesamtdarstellung der barocken Stadt im 18. Jahrhundert. Die Gebäude wurden auf dem nicht verzerrten Grundriss senkrecht nach oben und proportional zu ihrer wirklichen Größe dargestellt.

Beeindruckend ist die Feinheit der Federzeichnung, das von links einfallende Licht, das die Plastizität durch starke Schatten zusätzlich erhöht, die Fußgänger, Reiter, Kutschen, Militärkolonnen, die Straßen und Plätze bevölkern. Die Vogelschauansicht enthält neben umfangreichen Beschriftungen eine Buchstaben- und Zahlenlegende von 100 Positionen. Die Nomenklatur ist sehr verlässlich, die Zeichnung derart genau, dass sogar Ziergiebel von hinten dargestellt wurden. Realismus und topographische Genauigkeit verbinden sich hier mit der Vermittlung der atmosphärischen und ästhetischen Ausstrahlung dieser Stadt.

Der Plan ist seit 2016 Teil des österreichischen Dokumentenerbes (Memory of Austria).

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