Autor: Christian Maryška
Das Objekt
Vor uns liegt eine dunkelrote, leicht abgegriffene und angejahrte, lederbezogene Schatulle – B 16cm x H 11cm x T 12,5cm – mit einer metallenen Schließe. Sie zu öffnen, erfordert ein wenig Geschick. Der Inhalt verrät sich sofort, kann man doch auf zwei Seiten lesen: „Woerl’s Reisehandbücher – Oesterreich-Ungarische Städteführer“. So kann man sie entweder hoch- oder querformatig in ein Bücherregal stellen und jeweils den instruktiven Text lesen. Öffnet man die Schatulle, wird sie zu einem Schatzkästchen, deren Inhalt aus insgesamt 22, unterschiedlich starken Broschüren besteht. Sie sind in purpurnes Leinen gebunden, haben geprägte Schmuckleisten, und der Inhalt wird mit eleganter Goldprägung vermittelt. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wußte man, wie man einen gekonnten Markenauftritt inszeniert. „Woerl’s Reisehandbücher“ ist ebenfalls in güldenen Lettern oberhalb des Broschürentitels unübersehbar auf jeden Umschlag gedruckt. Sie haben das Format der damals bereits beliebten Reclam-Hefte und der gerade in Mode gekommenen Korrespondenzkarten, nämlich 100mm x 150mm – ideal für jede Westentasche. Entnimmt man die Broschüren der Schatulle, erkennt man, daß das Innenleben des Kästchens mit einem Schmuckpapier ausgelegt ist, das ein Eichenlaubmuster ziert.
Betrachtet man die einzelnen Broschüren, könnte man meinen, sie sind soeben aus der Buchbinderei gekommt. Sie erscheinen vollkommen neuwertig. Man erkennt, sie waren niemals auf Reisen, sie waren niemals in Gebrauch. Und doch sind diese kleinen Publikationen rund 130 Jahre alt und stammen vom Ende des 19. Jahrhunderts. Sieht man sich die 22 Reisehandbücher genauer an, stellt man fest, dass der Titel auf der Schatulle ein wenig missverständlich ist. Denn nur vier Broschüren betreffen transleithanische Gebiete, also den ungarischen Reichsteil der Doppelmonarchie. Für das heutige Ungarn ist sogar nur ein Heft vorhanden, nämlich Budapest. Die damaligen österreichischen Kronländer sind mit 18 Ausgaben nur unvollständig vertreten. Es gibt drei für Tirol und Böhmen, zwei für die Steiermark, Ober- und Niederösterreich sowie Mähren und je eine für Salzburg, Kärnten, das Küstenland und Galizien. Die Kronländer Dalmatien, Krain, Schlesien und die Bukowina sind überhaupt nicht vertreten. Es fehlen wichtige Metropolen wie Prag, Triest und Lemberg, die zu den größten Städten der Monarchie zählten. Die Auflagen der Führer stammen aus den Jahren 1884 bis 1887.[1] Nachdem die wichtigsten dieser Reiseführer regelmäßig aktualisiert und neu aufgelegt wurden, kann man davon ausgehen, dass die Schatulle um das Jahr 1887 entstanden ist.
Im Einzelnen handelt es sich um folgende Reiseführer:
Einige der Bändchen haben bloß 12 Seiten, andere sind umfangreicher. Manchen Reisebüchern sind neben dem Stadtplan und der Karte des jeweiligen Kronlandes auch Pläne beigebunden, die nicht unmittelbar zur jeweiligen Stadt passen, etwa das Eisenbahn-Verkehrsnetz von Mitteleuropa. Im Budapest-Band findet sich ein Plan zur Allgemeinen Landes-Ausstellung 1885 und im Linz-Band gibt es ein Leporello mit der Donau von Passau bis Wien. Und schließlich gibt es einen Band, der keinen Ort behandelt, sondern eine pittoreske Eisenbahnstrecke, nämlich die 1884 eröffnete Arlbergbahn.
Die Provenienz
Das beschriebene Objekt findet sich im Bildarchiv und der Grafiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek. Genauer gesagt in historischen Bücherregalen, gemeinsam mit Werken der Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen,[2] die sich seit 1908 im Corps de Logis der Neuen Hofburg am Heldenplatz befindet. Die Schatulle gehört allerdings nicht zum Kernbestand der Privatbibliothek der Mitglieder des Herrscherhauses, sondern gelangte erst Ende der 1950er Jahre an die Österreichische Nationalbibliothek.[3]
Im Oktober 1958 kam ein ganz besonderer Bestand als Schenkung an das heutige Bildarchiv und die Grafiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, die damals noch Portraitsammlung genannt wurde. Seit 1958 wird der wertvolle Bestand der Fideikommissbibliothek durch einen Teil der privaten Buchbestände einer Frau ergänzt, die genau 60 Jahre zuvor in Genf ermordet wurde: Kaiserin Elisabeth von Österreich.
Schenkerin war Elisabeth Petznek, die ehemalige Erzherzogin Elisabeth Marie von Österreich (1883–1963), die einzige Tochter von Kronprinz Rudolf und Enkelin von Kaiserin Elisabeth. Aufgrund ihrer Ehe mit dem sozialdemokratischen Politiker Leopold Petznek (1881–1956) wurde sie in der Republik auch „rote Erzherzogin“ genannt. Bei diesem Bestand handelte es sich um rund ein Drittel der ehemaligen Privatbibliothek von Kaiserin Elisabeth, die „hauptsächlich den ungarischen Teil der Gesamtbibliothek und Reiselektüre enthält.“[4] Die beiden anderen Drittel der Bibliothek gingen an die beiden Töchter der ermordeten Kaiserin: Gisela (1856–1932) und Marie Valerie (1868–1924). Bereits im Juni 1956 wurde von Mitarbeitern der Österreichischen Nationalbibliothek in der Linzerstrasse 452, der sogenannten Villa Windisch-Graetz,[5] in der die Enkelin Kaiser Franz Josephs und des belgischen Königs Leopold II. seit 1930 wohnte, eine Inventarliste der Bücher erstellt, die 40 Seiten umfasst. Darunter befinden sich zahlreiche Reiseführer und Reiseliteratur.
Ein neues Medium im 19. Jahrhundert: Der Reiseführer[6]
„Medien ‚fallen‘ ja tatsächlich ‚vom Himmel‘ – doch bevor sie das tun, liegen sie in der Luft. Die Zeit muss reif für sie sein, und wenn das so ist, kommt es allzu häufig vor, dass Dinge an unterschiedlichen Orten mehrfach ‚erfunden‘ werden,“[7] schreibt die Medienwissenschaftlerin Susanne Müller und zielt damit auf das Auftauchen eines neuen Mediums Mitte des 19. Jahrhunderts: den klassischen Reiseführer.
Viele innovative Projekte nahmen im Vereinigten Königreich (UK) ihren Anfang. Sei es der moderne Tourismus, das Bergsteigen in den Alpen oder viele Sportarten. So ist es auch mit den modernen Reiseführern, die Mitte des 19. Jahrhunderts erstmals in Großbritannien gedruckt wurden.
Diese in England gedruckten Reisebegleiter fanden sofort erfolgreiche Nachfolger im deutschsprachigen Raum. Bereits 1778 schrieb Thomas West einen „Guide to the Lakes“ über die pittoreske Landschaft des Lake District in Nordengland, der als Frühform des klassischen Reiseführers gelten kann. Aber erst John Murray (1808–1892), einem Londoner Buchhändler, war es vorbehalten einen Reiseführer-Typus zu schaffen, der in dieser Form mehr als hundert Jahre Bestand haben sollte. Voluminös, bis zu 700 Seiten dick, und doch gut in der Hand liegend, weil auf Dünndruckpapier gesetzt, wurden die Bände, die ob ihres roten Einbandes auch Red Books genannt wurden, zum Verkaufsschlager und zur Bibel englischer Touristen. 1837 erschien der Band „A Handbook for Travellers in Southern Germany“, der erstmals die Länder des österreichischen Kaiserstaates beschrieb.[8]
John Murray war es auch, der den Begriff „Sehenswürdigkeit“ und die Klassifizierung mit Sternchen je nach Bedeutung für seine Führer erfand. Die roten Leineneinbände mit Goldprägung wurden zu einem Markenzeichen. Der deutsche Verleger Karl Baedeker (1801-1859) übernahm dieses Konzept, und ab 1846 erschien der Baedeker ebenfalls in rotem Leinen mit Goldprägung und zeichnete ein Must-see mit Sternchen aus.[9] Bereits 1842 erschien in Koblenz erstmals ein Baedeker, der die österreichischen Länder thematisch umfasste und in dem ein Satz zu finden war, der – abgesehen von der Staatsform – prophetischen Charakter hatte und bis ins 21. Jahrhundert seine Gültigkeit behalten sollte: „Der deutsche Reisende wendet gerne seine Schritte dem österreichischen Kaiserstaate zu, wenn er eine Erholungsreise macht.“[10]
Die klassischen Reiseführer des 19. Jahrhunderts waren so strukturiert, dass sie schnell Zugriff auf gewünschte Informationen bieten. Karten, Stadtpläne, Bergpanoramen und Fahrpläne bieten einen guten Überblick für die Reiseplanung und die Erkundung von Städten und Sehenswürdigkeiten. Um einen vernünftigen Maßstab zu bieten, sind sie häufig als fold-out und Leporello beigebunden. Auch praktische Winke findet man in diesen Reisebegleitern, etwa Angaben über Trinkgeld oder Warnungen vor betrügerischen Wirten. Diese Reiseführer waren Sehhilfen, mit ihnen sah und erlebte man das Besuchte anders. In Bezug auf fremde Landschaften und Städte könnte man in Abwandlung eines Satzes von Antoine de Saint-Exupéry sagen, dass man auf Reisen nur mit einem Reiseführer wirklich gut sieht.
Baedeker bekam im deutschsprachigen Raum bald Konkurrenz. Theobald Grieben begründete 1850 „Grieben’s Reisebibliothek“, Hermann Julius Meyer (1826–1909) schuf ab 1862 im Verlag des Bibliographischen Instituts in Gotha (ab 1872 in Leipzig) seine beliebten „Meyers Reiseführer“ und Leo Woerl veröffentlicht ab 1878 seine Reisehandbücher. Alle lieferten ähnlich ausführliche Informationen wie der Marktführer Baedeker und alle widmeten sich inhaltlich auch den österreichischen Kronländern und Städten. Auch in Frankreich gab es ein Pendant, die sogenannten Guides Bleus, die der Pariser Verlag Hachette ab 1855 herausgab. Und ab 1880 erscheinen in Wien auch „Hartleben’s Illustrierte Reiseführer.“ Beispiele aller genannten Verlage finden sich in der ehemaligen Bibliothek von Kaiserin Elisabeth.
Verlag Leo Woerl
Leo Woerl (1843–1918) stammte aus Freiburg im Breisgau, war Sohn eines Kartographen und gründete 1866 in Würzburg eine Verlagsbuchhandlung, die sich zunächst katholischen und belletristischen Publikationen widmete. Ab 1878 begann er mit der Herausgabe von Reisehandbüchern. Bis 1900 sollten insgesamt über 600 Titel erscheinen. In den Bänden aus Kaiserin Elisabeths Bibliothek werden auf den Vorsatzpapieren bereits rund 240 Titel angekündigt.
Woerl legte Wert darauf, dass die Reiseführer handlich und leichtgewichtig produziert wurden, damit sie auf Reisen keine Last darstellen: „Der Anschauung Rechnung tragend, dass es vielen Reisenden für deren jeweiligen Aufenthalt in Städten belästigend erscheint, größere Reiseführer oder Reisehandbücher Tags über auf ihren Wanderungen mitzunehmen, habe ich Veranlassung genommen, die Herausgabe kleiner Städteführer zu bethätigen, resp. erweiterte Separatabdrücke aus meinen Reisehandbüchern herauszugeben.“ Diesen Satz konnte man im Vorwort jedes Reiseführers lesen und um diese Aussage zu verstärken, wurde auch die persönliche Unterschrift von Leo Woerl ans Ende der Seite gesetzt.
Neben den Reisehandbüchern gab es noch eine zweite Reihe, nämlich Woerl’s Reise-Bibliothek. Das waren Werke mit Reiseerinnerungen, kleine Kulturgeschichten von fremden Ländern und Erlebnisskizzen zu Wanderungen. So wurde in dieser Reihe auch das Tagebuch von Erzherzog Ludwig Salvators Weltreise unter dem Titel „Um die Welt ohne zu wollen“ 1883 publiziert.[11] Ab 1881 ist im Wiener Adressbuch auch eine Niederlassung des Verlags von Leo Woerl nachweisbar. Sie befand sich unweit der Hofburg in der Spiegelgasse 12.[12]
Damals war es üblich, dass man sich als Käufer eines Buches die Art des Umschlags bzw. die Ausstattung aussuchen konnte, etwa Ledereinband, Leineneinband oder Broschur. Letztere war die preisgünstigste Variante. Das Beispiel für den Reiseführer der heute zweigeteilten Stadt Görz zeigt dies anschaulich
Wie kam nun die Schatulle mit den Woerl’schen Reisehandbüchern in die Bibliothek der Kaiserin? Elisabeth wird sie nicht selbst erworben haben. Hier kommt eigentlich nur der Hofstaat der Kaiserin infrage, d. h. das administrative Büro Ihrer Majestät. Die Buchankäufe besorgten wohl entweder ihr damaliger persönliche Sekretär Hugo Feifalik oder ihre Vorleserin Ida von Ferenczy.[12] Aufgrund der willkürlichen Zusammenstellung der verschiedenen Orte, erscheint dies als nicht plausibel. Die wahrscheinlichste Erklärung ist, dass es wohl ein Geschenk des Verlages an die reiselustige Fünfzigjährige war. Von der Verlagsbuchhandlung in der Spiegelgasse 12 waren es nur wenige Gehminuten zu den kaiserlichen Appartements in der Hofburg. In nur drei Orten der 22 Touristenführer hat sich die Kaiserin in den Jahren 1884 bis 1887 tatsächlich aufgehalten: Budapest, Ischl und Gastein; in Karlsbad erst 1892. Dafür fehlen wichtige Orte wie Meran, Triest (Miramare), Salzburg, Zell am See oder Madonna di Campiglio, die die Kaiserin in jenen Jahren tatsächlich besuchte hatte. Eine Variante wäre noch möglich, nachdem die Schatulle nur Städte mit den Buchstaben A bis M umfasst: Es gab ursprünglich eine zweite Schatulle mit den Städten N bis Z, die verloren ging oder sich heute in Privatbesitz der Nachkommen der Töchter von Kaiserin Elisabeth befindet.
Die Reiseführerbibliothek von Kaiserin Elisabeth
Reisen war die große Leidenschaft von Kaiserin Elisabeth, gleichzeitig aber immer auch eine Flucht vor dem Kaiserhof, vor der Ehe, vor dem Hofzeremoniell und den diversen Verpflichtungen. Im Oktober 1887 beklagte sich der Kaiser in einem Brief über die häufigen Absenzen seiner Ehefrau: „wenn Du glaubst, daß es für Deine Gesundheit nothwendig ist, will ich schweigen, obwohl wir Heuer seit Frühjahr nie länger als einige Tage beisammen waren.“[14] In den 1880er Jahren war ihre Anwesenheit in der Haupt- und Residenzstadt Wien auf maximal zwei bis drei Monate beschränkt. Ein Fixpunkt war der Sommer in Ischl, wo sie zumindest einige Zeit mit Franz Joseph verbrachte. In den 1890er Jahren begann die rastlose Kaiserin bereits Ende November in den Süden zu „flüchten“, wo sie dann bis Anfang Mai blieb um Wärme und Licht zu tanken.
Für diese Reisen gab es reichlich Literatur zur Vorbereitung und Planung in Form von Touristenführern in ihrer privaten Bibliothek – neben der beschriebenen roten Schatulle. Theoretisch, denn die allermeisten Reiseführer machen auch heute noch einen ziemlich ungebrauchten Eindruck ohne die damals üblichen handschriftlichen Randnotizen vor und während der Reise. Sie werden also eher „zu Haus“ geblieben sein. Ein Reiseführer sticht allerdings heraus, nämlich „Murray’s Handbook to the Mediterranean“ aus dem Jahr 1882. Auf den Seiten finden sich zahlreiche Unterstreichungen und Anmerkungen in englischer Sprache mit rotem und blauem Stift, vor allem über Orte der griechischen Antike bzw. die griechischen Inseln. Von wessen Hand die Notizen stammen bleibt unklar. Auch ein getrocknetes Pflanzenblatt findet sich darin. Dabei könnte es sich um Elisabeths Reise in Begleitung ihres „Reisemarschalls“ Alexander von Warsberg nach Korfu, Troja und Ägypten im Herbst 1885 handeln oder die Reisen der frühen 1890er Jahre mit ihrem Griechisch-Lehrer Konstantinos Christomanos. Und dann findet sich auch nur in einem Reiseführer jener Vermerk, der unzweifelhaft auf die Besitzerin eines Werkes verweist und bei ihren belletristischen Bänden häufiger zu finden ist. Ein kleines Exlibris, also ein Büchereignerzeichen, das auf das Vorsatzpapier am Innendeckel geklebt wurde. Es findet sich im Guide Bleu über die Normandie aus dem Jahr 1872: Ein schlichtes „E“ in gebrochener Schrift unter der österreichischen Kaiserkrone.
Woerl’s Reisehandbuch Gastein von 1886
Unter den 22 erwähnten Bändchen findet sich auch jener für Gastein aus dem Jahr 1886 – wie alle anderen unangetastet. Elisabeth hätte Gelegenheit gehabt, diesen im August 1886 auch in den Kurort mitzunehmen, den sie damals regelmäßig aufsuchte. Von Ischl aus reiste sie zur Kur in die Villa Meran. Am 8. August 1886 kam es zu einem in der zeitgenössischen Presse gut dokumentierten Kaisertreffen im Badeschloss von Gastein. Kaiser Wilhelm I. weilt dort ebenfalls zur Kur und wurde von Kaiser Franz Joseph besucht. Von diesem Anlass gibt es eines der ganz raren Fotografien der Kaiserin aus ihren späten Lebensjahren. Etwas unscharf aber eindeutig erkennbar, am Arm von Franz Joseph die große Freitreppe herabsteigend, ohne den sonst üblichen Fächer vor das Gesicht haltend.
Über den Autor: Mag. Christian Maryška ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Bildarchivs und der Grafiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek.
Kaiserin Elisabeths Reisehandbücher können noch bis zum 13. September 2020 im Prunksaal besichtigt werden.
[1] Die Werke besitzen die historischen Signaturen E1239–E1261/108–129 (in roter Schrift)
[2] Als Fideikommiss wird eine erbrechtliche Einrichtung bezeichnet, welche die Verfügung über ein Erbgut beschränkt – ähnlich einer Stiftung – und in Österreich in Form der Familienfideikommisse bei Adelsfamilien verbreitet war. Zu den Anfängen der Privatbibliothek siehe: Thomas Huber-Frischeis, Nina Knieling, Rainer Valenta: Die Privatbibliothek Kaiser Franz I. von Österreich 1784–1835. Bibliotheks- und Kulturgeschichte einer fürstlichen Sammlung zwischen Aufklärung und Vormärz. Wien 2015.
[3] In der Fideikommissbibliothek findet sich allerdings unter der historischen Signatur 37.321 eine weitere Schatulle mit Woerl’s Reisehandbücher mit sogar 37 Bände, die am 5. Dezember 1887 an das Oberstkämmereramt übergeben wurden.
[4] Schreiben des Direktors der Portraitsammlung, Hans Pauer, an die Generaldirektion der Österreichischen Nationalbibliothek vom 12. Juni 1956.
[5] 1930 war sie noch offiziell mit Otto Windisch-Graetz verheiratet (Heirat 1902), daher der Name. Das Palais wurde bis 1955 von französischen Besatzungstruppen genutzt. Es war auch Residenz des französischen Hochkommissärs General Béthouart. Erst danach konnte das Ehepaar Petznek, das erst 1948 geheiratet hatte, das Haus wieder bewohnen.
[6] Dieses Kapitel ist ein überarbeiteter Text, der erstmals in folgender Publikation erschien: Christian Maryška, Michaela Pfundner: Willkommen in Österreich. Eine sommerliche Reise in Bildern. Wien 2012, S. 20–22.
[7] Susanne Müller. Die Welt des Baedeker. Eine Medienkulturgeschichte des Reiseführers 1830-1945. Frankfurt/New York 2012, S. 58.
[8] Online-Zugriff: digital.onb.ac.at/OnbViewer/viewer.faces.
[9] Müller: Die Welt des Baedeker, S. 35.
[10] Karl Baedeker: Handbuch für Reisende in Deutschland und dem österreichischen Kaiserstaate, Koblenz 1846, 3. Auflage, S. V. Im Vorwort bezieht sich Baedeker explizit auf Murray als Vorbild. Online-Zugriff: digital.onb.ac.at/OnbViewer/viewer.faces.
[11] Ein weiteres Werk von Erzherzog Ludwig Salvator erschien 1885 im Verlag von Leo Woerl: „Süd-Californien. Los Angeles. Eine Blume aus dem goldenen Lande.“
[12] Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k. k. Reichshaupt- u. Residenzstadt. Wien 1881, S. 1163. Bis 1893 wird sie im „Lehmann“ verzeichnet. www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/2360052.
[13] Vgl. Hof- und Staatshandbuch der Österreichisch-Ungarischen Monarchie für das Jahr 1888. Wien 1888, S. 54.
[14] Zitiert nach: Brigitte Hamann: Elisabeth. Kaiserin wider Willen. Wien 1982, S. 572.
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