Dieses Blatt gehört zu einer Sammlung von 55 Ölskizzen auf Papier von Jakob Alt. Sie zeigen die Donau von Engelhartszell bis Wien (Salztorbrücke), sind signiert und weisen Datierungen aus der Zeit zwischen 1847 und 1849 auf. Diese Arbeiten sind, abgesehen von ihrem künstlerischem Wert, bemerkenswerte historische und geographische Quellen für den Lauf und die Umgebung der Donau sowie zur Siedlungsgeschichte und Landschaftsgestaltung. Sie geben diese einzigartige Verbindung von Kultur- und Naturlandschaft wieder – nicht als ideale Phantasielandschaft, sondern in einer neuen, naturgetreuen Wirklichkeit. Jakob Alt arbeitete so genau, dass jedes heute noch existierende Bauwerk identifiziert und nicht mehr vorhandene rekonstruiert werden können. Die Blätter stellen auch ein historisches Dokument zur Donauschifffahrt dar. Alle Arten von Schiffstypen, einschließlich der faszinierend neuen Dampfschiffe wurden detailgetreu vorgestellt.

Abb.: Jakob Alt, Klosterneuburg 1847 [Klosterneuburg. Alte Beschriftung auf der Rückseite], ohne Ort 1847, Öl auf Papier, in zeitgenössischem Wiener Passepartout, 35,5 x 23,5 cm, ÖNB/KAR: Vues III 17202

Jakob Alt (1789–1872), geboren in Frankfurt am Main, studierte ab 1811 an der Akademie in Wien und unternahm zahlreiche Studienreisen ins Salzkammergut, die Donau entlang und in die Alpenregionen. Er wurde zu einem sehr geschätzten und viel beschäftigten Landschaftsmaler, dessen Arbeiten als Vorlage für Lithographie-Alben (Bestseller des Biedermeier) dienten.

Jakob Alt setzte sich dreimal künstlerisch mit der Donau auseinander: für Adolph Kunike (1826 von Donaueschingen bis Belgrad), für den Verlag Mansfeld (Malerische Donaureise vom Ursprunge bis Belgrad) in 71 Ansichten und schließlich die Malerische Donaureise von Engelhartszell bis Wien, im Verlag Josef Bermann 1850 erschienen. Fortgesetzt wurde das Werk noch bis Budapest. Das ursprüngliche Vorhaben, die Gesamtdarstellung der Donau bis zur Mündung als abgeschlossener Zyklus, wurde nicht realisiert.

Die vollständige Sammlung der 55 Blätter ist seit 2014 Teil des österreichischen Dokumentenerbes (Memory of Austria).

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