Der österreichisch-ungarischen Nordpolexpedition 1872–1874 verdanken wir neben wertvollen wissenschaftlichen Ergebnissen auch eindrucksvolle Bilder arktischer Landschaft. Bereits im August 1872 begann für das in Packeis eingeschlossene Schiff die Drift. Am 30. August 1873 wurde Franz Joseph Land erreicht. Auf drei Schlittenreisen erkundete Julius Payer (1841–1915) im Frühjahr 1874 mit einer kleiner Mannschaft den Archipel. Payer war durch geographische und kartographische Arbeiten in den Ostalpen und frühere Polarreisen mit extremen Bedingungen vertraut.
Insgesamt wurden unter großem Zeitdruck 840 km durch unwegsamstes Gelände zurückgelegt, eine gewaltige Leistung, wenn man die damalige Ausrüstung und die Gefahr bedenkt, nicht mehr zurückzukönnen, da das Schiff abgetrieben oder das Eis aufgebrochen war.
Auf der ersten Orientierungsreise wurden Ortsbestimmungen vorgenommen und auf dem Sonklar-Gletscher die tiefste Temperatur (- 51°) gemessen. Auf der zweiten Reise vom 26. März bis 22. April wurde die Ausdehnung nach Norden erforscht. Payer erkannte, dass das Land – von fast gleicher Größe wie Spitzbergen – aus mehreren Komplexen bestand.
Die dritte Schlittenreise führte in den Westen (Simony-Gletscher) mit Eilmärschen bei - 20°, Bergtouren und Gletscherbesteigungen zu Vermessungszwecken und um rasch Zeichnungen anfertigen zu können. Die topographischen Benennungen spiegeln die Reverenz vor Gelehrten, Forschern, hochgestellten Persönlichkeiten und Erinnerungen an heimatliche Gefilde wider. Nach zwei Überwinterungen im Eis wurde das Schiff am 20. Mai 1874 aufgegeben und der Rückzug mit kleinen Booten und Schlitten begonnen. Die wissenschaftlichen Aufzeichnungen sind vielfach die ersten in diesen nördlichen Breiten und bieten Vergleichsmaterial zu späteren Beobachtungen.
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