Dieses eindrucksvolle Panorama zeigt die Donau von Greinburg bis St. Nikola, den in früheren Zeiten so gefürchteten Strudengau. Der Strudel mit dem darauf folgenden Wirbel war bis zur Regulierung ein nur schwierig zu meisternder Abschnitt der Donau. In der Flussmitte liegt die Insel Wörth (hier Insul), die den Strom in zwei Arme teilt: der südliche heißt Hößgang und der nördliche ist jener Strudel, in dem das Wasser über Felsen und Klippen stürzt, gefolgt vom Wirbel bei der Ortschaft Struden (hier Stram). Das Kreuz hoch auf der Klippe weist die Donauschiffer auf die Gefahren hin.

Abb.: Leopold Franz von Rosenfelt, Strudengau, 1721, Plan ein Stick von der Donaw ..., ca. 1:5000, ohne Ort 1721, kolorierte Handzeichnung, 102 x 36 cm, ÖNB/KAR: AB 356 (12)

Bei der historischen Donauschifffahrt trieben beladene Schiffe mit dem Strom (Naufahrt) – für die Fahrt gegen den Strom wurden Pferde, aber auch Sträflinge oder Kriegsgefangene verwendet. Ein gewaltiger Einsatz war notwendig – bis zu 40 Pferde zogen zwei bis drei aneinander gehängte Schiffe (Plätten) an einem Seil. An der Spitze des Zuges ritt ein Vorreiter, um den Weg zu erkunden. Für die Instandhaltung der Treppelwege, auf der Karte deutlich ausgewiesen, wurden Mauteinnahmen und Zahlungen der Schifffahrtszünfte verwendet. Von besonderer Schwierigkeit war der Gegenzug im Strudel.

Bei Niedrigwasser konnte der Hößgang nicht befahren werden, die Pferde mussten vom rechten Ufer auf einer Rossplätte zuerst nach St. Nikola und dann vom linken Ufer auf die Insel Wörth überschifft werden. Eigene Lotsen aus dem Markt Struden begleiteten den Gegenzug, da hier Erfahrung und große Geschicklichkeit erforderlich waren. So dauerte eine Fahrt von Wien nach Linz 14 bis 25 Tage, es ist daher begreiflich, dass die Gegenfahrt nicht gern von Reisenden benutzt wurde, sie diente hauptsächlich dem Gütertransport. Vom Autor ist bloß bekannt, dass er im Fortifikationsbau tätig war und Karten für Prinz Eugen zeichnete.

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