Mit Österreich war vom 11. bis 16. 10. 1995 erstmals in der Geschichte der größten Buchmesse der Welt ein deutschsprachiges Land Schwerpunktthema in Frankfurt am Main. Dass Österreich zudem im selben Jahr das 50-jährige Bestehen der Zweiten Republik feierte und mit Jahresbeginn der Europäischen Union beigetreten war, nahm der Schriftsteller Robert Menasse in seiner Eröffnungsrede zur Gelegenheit, über die Problematik abgenützter, unheilvoller Geschichtsbegriffe nachzudenken. In dem eigens vom Architekten Adolf Krischanitz gestalteten, mitten auf dem Messegelände platzierten Österreich-Pavillon konnten sich Interessierte in einem Kaffeehaus von den Strapazen der Messe erholen oder die von Cathrin Pichler kuratierte Ausstellung "der sechste sinn" besuchen. Zwei Standorte wurden während der Messe hauptsächlich bespielt: der Pavillon mit AutorInnengesprächen sowie das Literaturhaus Frankfurt mit Lesungen, Podiumsdiskussionen sowie Auftritten literarischer und kultureller Institutionen. Die mehr als zweijährige Planungsarbeit eines sechsköpfigen Komitees unter der Leitung des Publizisten Rüdiger Wischenbart war im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst erfolgt und hatte sich bemüht, in rund 1000 Veranstaltungen mit 200 AutorInnen in Frankfurt sowie im gesamten deutschen Sprachraum einen modernen, vielstimmigen "Österreich-Begriff" zu entwerfen.
Literatur: Rüdiger Wischenbart: Österreich auf der Frankfurter Buchmesse 1995. In: Die österreichische Literatur seit 1945. Eine Annäherung in Bildern. Hg. im Auftrag des Österreichischen Literaturarchivs der Österreichischen Nationalbibliothek und der Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur von Volker Kaukoreit und Kristina Pfoser. Mit 840 Abbildungen. Stuttgart: Reclam 2000, S. 304f.
Zugangsdatum | 2005 |
Umfang | 10 Archivboxen |
Status | Systematisch geordnet |
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