Am Internationalen Frauentag, dem 8. März 2024, würdigt die Österreichische Nationalbibliothek die Leistungen und Errungenschaften von Frauen der Antike bis in die Gegenwart mit einem umfangreichen und spannenden Programm. Neben freiem Eintritt und kostenlosen Sonderführungen in Literatur-, Papyrus-, Globen- und Esperantomuseum können Interessierte auch von zuhause aus die Online-Ausstellung "Die übersehenen Komponistinnen" besuchen.
Die digitale Schau zeigt, dass die darin porträtierten Komponistinnen der Allgemeinheit heute zwar vorwiegend unbekannt sind, ihre schöpferischen Leistungen aber jener männlicher Komponisten absolut ebenbürtig sind. Die sieben präsentierten Nachlässe – beispielsweise von Johanna Müller-Hermann (1868–1941) oder Petronella Göring (1906–1968) – sind Teil der insgesamt weit über 400 Vorlässe, Nachlässe und Archive die die Österreichische Nationalbibliothek in ihrer Musiksammlung verwahrt.
Quer durch die unterschiedlichen Sammlungen der Österreichischen Nationalbibliothek spiegeln sich die vielfältigen historischen Leistungen von Frauen wider. Vielseitige und interessante Führungen verdeutlichen das am Internationalen Frauentag: Im Literaturmuseum wird unter dem Titel "Entdeckerinnen und Aufdeckerinnen" ein Streifzug durch die literarische Geschichte von Schriftstellerinnen im Rahmen der Dauerausstellung unternommen. Ida Pfeiffer, Friederike Mayröcker und Elfriede Jelinek sind dabei nur einige der vielen Autorinnen, die durch ihre Werke neue Schreibweisen entdeckt und gesellschaftliche Missstände aufgedeckt haben.
Um 16 Uhr findet im Literaturmuseum zudem ein Vortrag unter dem Motto "Frauenliteratur und Genderquellen an der Österreichischen Nationalbibliothek" statt. Das frauen- und genderspezifische Wissensportal Ariadne informiert dort über die vielfältigen und einzigartigen Bestände sowie über die Recherchemöglichkeiten.
Das Papyrusmuseum richtet im Rahmen der Sonderführung "Papyri: auf den Spuren von Frauen in antiken Quellen" den Blick auf die "weibliche Seite" antiker Texte. Dabei wird der Alltag von Großgrundbesitzerinnen, der Umgang mit untreuen Männern und die Abwicklung von Rechtsgeschäften durch Frauen beleuchtet. Besucher*innen können so ein neues, selbstbestimmteres Bild von Frauen in der Antike kennenlernen.
Die Spezialführung "Die Vermessung der Erde – eine kurze Geschichte der Frau in der Kartographie" im Globenmuseum zeigt, dass diese Wissenschaft keine rein männliche Domäne ist und macht den bedeutenden Beitrag von Frauen in dieser Disziplin sichtbar. Weibliche Entdeckerinnen bereisten die Welt, erstellten Karten, konzipierten Globen und trugen dazu bei, dass wir die Welt heute besser verstehen.
Auch das Esperantomuseum porträtiert an diesem besonderen Tag die faszinierenden Lebensgeschichten außergewöhnlicher Frauen. Es zeichnet ihre Verbindungen zur Plansprache Esperanto nach, insbesondere auch der bedeutende Einfluss jener Autorin, deren hundertster Geburtstag sich 2024 jährt: Marjorie Boulton.
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