Das Objekt mit dem Titel "Zur Bewegung des Planeten Mars" hat die Astronomie im Jahr 1609 nachhaltig verändert: Kepler hielt in diesem Erstdruck seine sensationelle Erkenntnis fest, wonach sich der Mars nicht wie bis dahin angenommen auf kreisförmigen, sondern mit der Sonne als Brennpunkt auf elliptischen Bahnen bewegt. Die Österreichische Nationalbibliothek präsentiert diesen aufsehenerregenden Beitrag zur Wissenschaft jetzt im Prunksaal. Am Dienstag, 4. April 2023 findet zudem ein kostenloser Expertenvortrag statt.
Im Rahmen der Reihe "Das besondere Objekt" zeigt die Österreichische Nationalbibliothek außergewöhnliche Werke aus ihren Beständen. Die Objekte zu bestimmten Themenkreisen werden von einem breiten Publikum online ausgewählt und sind für jeweils zwei Monate ausgestellt.
Das Werk "Zur Bewegung des Planeten Mars" ist ab sofort bis 21. Mai 2023 im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek zu sehen.
Dabei handelt es sich um den Erstdruck des wissenschaftlichen, knapp 350 Seiten umfassendenden Werks mit zahlreichen geometrischen Darstellungen aus der Feder des berühmten deutschen Astronomen, Physikers und Mathematikers Johannes Kepler (1571–1630). Er erhielt 1601 am Prager Hof die Position des kaiserlichen Hofastronomen und -mathematikers und entwickelte dort auf Basis der von seinem Vorgänger vorliegenden Beobachtungsdaten zu den Planeten, insbesondere zum Mars, seine Theorie, dass der Mars – und somit auch die anderen Planeten – sich nicht wie davor angenommen auf kreisförmigen, sondern mit der Sonne als Brennpunkt auf elliptischen Bahnen bewegt. Es war tatsächlich eine "astronomia nova" wie es im offiziellen Titel heißt, eine ganz neue Astronomie, die Kepler hier vorstellte. Er rühmte sich in der Einleitung des Werkes, den Mars "in einem beschwerlichen und mühevollen Krieg" mithilfe der Mathematik niedergerungen zu haben.
Begleitend zum ausgestellten Objekt findet am Dienstag, 4. April um 18 Uhr ein Expertenvortrag von Mira Krall, Mitarbeiterin der Sammlung von Handschriften und alten Drucken der Österreichischen Nationalbibliothek, statt.
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